SAXA LOQUUNTUR, DIE STEINE SPRECHEN

Einführungsrede zur Ausstellung am 20.01.2000 in der Schule am Klosterplatz in Osterholz-Scharmbeck, Jobst von Harsdorf (leicht gekürzt u. modifiziert)


Die Geburtsstunde der Lithografie oder des Flachdrucks (Lithos = Stein; Graphos = Zeichnen) liegt ca zweihundert Jahre zurück: Alois Senefelder .A. S., ein kleiner wandernder Theaterdichter, konnte sich den teuren Satz der Buchdrucker für seine Manuskripte nicht leisten - und auf der Suche nach Bezahlbarem, fand er einen Fettstift. Mit ihm schrieb er auf einen Kalkstein und machte davon einen Abdruck.


Ohne ihn, den HEILIGEN ALOIS, wie ihn die Steindrucker nennen, gäbe es die Arbeiten Sibylle Bachschuster-Langes nicht. Aber nicht nur diese Technik verbindet Alois Senefelder und Sibylle Bachschuster-Lange. Senefelder war ein Leben lang auf der Suche nach neuen Wegen. Unzählige kleine Schritte folgten aufeinander, um das schwergewichtige Handwerk der Lithografie handbar zu machen.


Diese Experimetierfreude ist auch für Sibylle Bachschuster-Lange ein entscheidender Aspekt: “Ich kann eine Zeichnung auf dem Stein fortlaufend weiterentwickeln, ich kann in verschiedenen Phasen schaffen und unterschiedliche Mittel zeigen mir neue Möglichkeiten auf.”


Das bedeutet - Spontanität der Niederschrift auf dem Stein und Kontemplation (=Besinnung) über die Niederschrift mit der Reaktion darauf durch Zusatz, Weglassen, Veränderung. Das kann man ganz generell auf die einzelnen Bildgruppen übertragen, denn Sibylle Bachschuster-Lange zeigt vor allem Arbeitsreihen mit mehreren Blättern: Variationen zum Thema.

Dazu drei Beispiele: Kloster Säben, Eissacktal / Klausen und Geschwisterwanderung


Und hier gibts eine kurze Einführung zur Lithografie: Einführung Lithografie